Auch dieses Jahr heißt es im Zig Zag wieder: Inside…!
Inside… ist eine Reihe, die im Jahr 2020 erfolgreich gestartet ist und nun fortgeführt wird. Ein/e herausragende/r KünstlerIn aus der Berliner Avantgarde / Progressive / Experimental Jazzszene darf sich mit zwei verschiedenen Projekten als Artist in Residence im Zig Zag präsentieren und bekommt damit die Möglichkeit, einem interessierten Publikum Ausschnitte aus seinem bzw. ihrem vielseitigen Wirken zu zeigen.
Als Artists in Residence für Inside…konnten für die 2te Edition folgende KünstlerInnen verpflichtet werden:
Frank Möbus, Julia Hülsmann, Max Andrzejewski, Elias Stemeseder, Taiko Saito, Jonas Westergaard, Silke Eberhard, Ludwig Wandinger, Christian Kögel, Marc Muellbauer, Lucas Dorado, Uli Kempendorff und Julia Kadel.
Die Konzerte der Reihe Inside... finden unregelmäßig Mittwochs statt bis auf 3 Ausnahmen (31.10.21, 6.12.21 und 9.1.22.)
Live im Club zu hören sind im Oktober gleich 4 herausragende Bands:
6.10.: Marc Muellbauer’s neues Trio Polychrome und Uli Kempendorff's sensationelle ERNTE
31.10.: Jonas Westergaard mit seinem preisgekrönten Klavertrio und Elias Stemeseder mit Philipp Gropper's PHILM (Neuer Deutscher Jazzpreis 2021!)
Stay tuned!
Die Reihe “Inside…” wird ermöglicht durch die großzügige Unterstützung des Berliner Senats.
Inside … Jonas Westergaard: Bruun/Westergaard/Kjærgaard
Peter Bruun – drums
Jonas Westergaard – bass
Søren Kjærgaard – piano
Søren Kjærgaard, Jonas Westergaard und Peter Bruun gehören seit vielen Jahren zu den führenden Stimmen der europäischen Musikszene in den Bereichen moderner Jazz, improvisierte Musik und zeitgenössische Komposition. Das Trio ist eine kollektive symbiotische Einheit, die sich in das Spannungsfeld zwischen komplexen stringenten Strukturen und Improvisation begibt.
Die Musik zeichnet sich durch eine äußerst gründliche und kollektive Auseinandersetzung mit dem Originalmaterial aus. Durch die Bearbeitung und Vertiefung aus allen erdenklichen Blickwinkeln keimt ein körperliches Verständnis für komplexe musikalische Konzepte auf und gibt den drei Musikern eine völlig freie Intuition, sich zwischen Komposition und Improvisation zu bewegen.
"...Kompositionen und Improvisationen lösen sich nahtlos ab in einem faszinierenden Werk mit Strukturen, die teils zurück in die Geschichte und teils direkt in die Zukunft weisen".
Mehr Infos: https://www.peterbruun.info/trio
Jonas Westergaard
Jonas Westergaard studierte Kontrabass in Kopenhagen und New York. Er gilt seit langem als eine der führenden europäischen Bassisten.
Er wurde ausgezeichnet mit dem Jacob-Gade-Legat im Jahr 2000 und dem Léonie-Sonning-Talentpreis 2005.
2006 erhielt er den Jazzpreis des dänischen Rundfunks P2, der den Anstoß zur Veröffentlichung von Helgoland" gab, einem Stück für 9 Musiker, für das er 2009 mit dem Danish Music Award in der Kategorie Komponist des Jahres ausgezeichnet wurde.
Derzeit lebt er in Berlin, wo er unter anderem mit dem bahnbrechenden Trio Dell/Lillinger/Westergaard (DLW) arbeitet, welches als kritische und wesentliche Kraft in der europäischen experimentellen Kunstszene gehandelt wird. Das aktuelle Trio-Album "Beats", das auf "Grammar" und "Grammar II" folgt, steht auf der Longlist der Deutschen Schallplattenkritik@21.01. DLW war nominiert für den Deutschen Jazz Preis 2021 in der Kategorie Band des Jahres.
Søren Kjærgaards Arbeit als Pianist, Komponist und Improvisator umfasst eine Vielzahl von Konstellationen, die von seinem transatlantischen Trio mit dem Schlagzeuger Andrew Cyrille und dem Bassisten Ben Street bis zur Zusammenarbeit im Duo mit Torben Ulrich, dem 82-jährigen legendären dänischen Tennisspieler und interdisziplinären Künstler, reichen. Kjærgaard hat zahlreiche Preise und Stipendien erhalten, darunter drei Nominierungen für den Dänischen Musikpreis (2006, 2009), einen Preis des Dänischen Kunstrats (2010) für das Album "Open Opus" mit Kjærgaard/Street/Cyrille und seine dritte Trio-Veröffentlichung "Femklang" mit Street und Cyrille wurde von The New York Jazz Record zum Album des Jahres 2011 gewählt.
Mehr Infos: http://sorenkjaergaard.com
Peter Bruun gehört mit seinem unverwechselbaren Spielstil zu den versiertesten Schlagzeugern im europäischen Modern Jazz und Improvisation. Er veröffentlichte Musik auf dem legendären ECM-Label mit Django Bates' "Beloved", tourte mit dem französischen Gitarristen Marc Ducret und 2018 wurde das ambitionierte Projekt All Too Human ins Leben gerufen. All Too Human haben seitdem zwei Alben veröffentlicht (Vernacular Avantgarde und Because You're Worth It'). Peter erhielt den Carl-Nielsen-Preis als "Komponist des Jahres 2019" und All Too Human erhielt den Jazzpreis/William-Demant-Stiftungen als Gruppe des Jahres 2020.
"Der Kopenhagener Schlagzeuger Peter Bruun hat eine Passion für produktive Paradoxien. Schwarz kann weiß sein und umgekehrt. Es gibt den Jazz, die andere Musik, und es gibt auch das clevere Spiel, die andere Musik auf eine andere Art zu spielen." Henning Bolte - Europäisches Jazz-Netzwerk
Peter Bruun "...findet einen Weg, der Avantgarde neues Leben einzuhauchen" -All About Jazz
Mehr Infos: https://www.peterbruun.info/home
Inside... Elias Stemeseder mit Philipp Gropper's PHILM
Philipp Gropper - tenor saxophone, composition (D)
Elias Stemeseder - piano / synthesizer (AU)
Robert Landfermann - double bass (D)
Oliver Steidle - drums (D)
PHILM trifft ins Schwarze der Zeitgeist-Zielscheibe. Keine Ironie, keine Zitate, keine intellektuelle Theatralik, nur Ton und Technik.
Philipp Gropper (sax), Robert Landfermann (bass), Oliver Steidle (dr) und Elias Stemeseder (p) haben mit der Postmoderne wenig am Hut. Statt individuell, glänzen sie lieber in der Gruppe. Es geht ihnen nicht um Assoziation und Dekonstruktion, sondern um Erschaffen und Teilen. Wie altmodisch! Wie revolutionär! Der Sound von PHILM ist dicht und schnell und hat trotzdem viel Luft, er darf schweben und darf ausklingen. Er schreit einem nicht grundlos ins Gesicht. Landfermann und Steidle sind nicht einfach die Rhythmusgruppe, sie bauen stetig an einer eng verzahnten Klangmaschinerie. Gropper und Stemeseder treiben sie an, bringen sie dazu, höllisch schnell Tempo oder Temperatur zu ändern. Am Saxofon von Philipp Gropper klebt nicht der smoothe Schmalz vergangener Zeiten. Es klingt kantig, trotzdem nie kalt, denn seine motivischen Ideen sind oft von einer sphärischen Melancholie. Elias Stemeseder hat ein Händchen für seltsam entrückte und gleichzeitig eindringliche Melodien und doch kann er auch anders. Dann legt er mit elektronischen Einwürfen oder Ausflügen in Richtung Noise nochmal einen Atmosphäre-Schalter um. PHILM destilliert das klassische Quartett der 60er-Jahre: Keine Ironie, keine Zitate, keine intellektuelle Theatralik, nur Ton und Technik. (Sandra Hupfauf)
2021 wurde die Band mit dem Deutschen Jazzpreis als >Band des Jahres< ausgezeichnet.
Philipp Gropper: “Je länger ich Musik mache, desto wichtiger ist mir und desto klarer nehme ich wahr, was Musik, was eine Band transportiert, welche Botschaft von Ihr ausgeht. Diese durch die transzendierende Qualität von Musik erfahrbare Essenz ist, worum es geht und sie ist absolut unabhängig von Stilistik oder Besetzung. Reine Virtuosität, reine intellektuelle Höhenflüge oder die allgegenwärtige Weichgespültheit langweilen mich, es geht mir um Direktheit und Aura. Ich bin der Tradition sehr verbunden, versuche aber ständig deren Lebendigkeit und Frische, die jeweils nur im zeitlichen Kontext entstehen konnte und den alten Meistern gleichzeitig ihre Zeitlosigkeit sicherte, zu verstehen und weiterzutragen.”
Elias Stemeseder
“Jazzmusiker mit rastlosem Ideenfluss” (Salzburger Nachrichten)
Hört man Elias Stemeseder spielen, wird man in eine andere Dimension versetzt. Unerhört im Sinne von nie gehört ist das, was der Klangvirtuose hervorzaubert. Er verbindet neue Musik mit Elektronik, Jazz und noch vielem mehr, was man gar nicht genau benennen kann, weil es einzigartig und neu ist und in keine Schublade passt.
Elias Stemeseder gehört trotz oder vielleicht gerade wegen seines jungen Alters zu den innovativsten Tasteninstrumentalisten, die es momentan im Bereich des Avantgarde-Jazz gibt.
Elias Stemeseder ist ein Pianist, Keyboarder und Komponist, der in einer Vielzahl von musikalischen Idiomen arbeitet. Er hat u.a. mit Laurie Anderson, John Zorn, Greg Cohen, Anna Webber und Christian Lillinger zusammengearbeitet. Er ist langjähriges Mitglied des Jim Black Trios (mit Thomas Morgan am Bass), das vier von der Kritik hochgelobte Veröffentlichungen vorweisen kann. Elias ist auf über 30 Aufnahmen zu hören, die bei Labels wie Intakt, Winter&Winter und Pirouet Records erschienen sind. Er trat unter anderem im Village Vanguard, in der Elbphilharmonie, beim Jazzfest Berlin und beim Copenhagen Jazzfestival auf.
Mehr Infos: http://eliasstemeseder.com
Philipp Gropper (Tenorsaxophon, Sopransaxophon, Komposition) wurde 1978 in Berlin geboren und begann mit sieben Jahren Saxophon zu spielen. Seit seinem Studium des Jazzsaxophons an der UdK Berlin und zwei Jahren in der Konzertbesetzung des Bujazzo’s unter Peter Herbolzheimer arbeitet er konsequent als freischaffender Saxofonist und Komponist und widmet den größten Teil seiner Zeit der Entwicklung und Verwirklichung seiner musikalischen Ideen. 2003 gründete er mit Ronny Graupe und Christian Lillinger das Trio HYPERACTIVE KID, 2012 sein Quartet PHILM mit Elias Stemeseder, Robert Landfermann und Oliver Steidle und 2013, wiederum eine gänzlich andere musikalische Welt erkundend, die elektroakustische Band TAU mit Philipp Zoubek, Petter Eldh und Moritz Baumgärtner.
Konzerte mit diesen drei eigenen Bands und als Sideman führten ihn in über 40 Länder Europas, Afrikas, Asiens und Nord – und Südamerikas. Er hatte die Ehre, mit so wundervollen Musikern wie Rudi Mahal, Ralph Towner, Jim Black, Bobby McFerrin, Kresten Osgood, Tobias Delius, Clayton Thomas, Nasheet Waits, Pablo Held, Olaf Rupp, Ceylan Ertem, Matthias Schriefl, John Schröder, Maria Joao, Paulo Cardoso, James Knapp, Kaja Drachsler, Kit Downes, Dan Nicholls, Günter Baby Sommer, Håvard Wiik, Axel Dörner, Mat Maneri, Matthew Herbert, DJ IllVibe, Ibadet Ramadani, Peter Evans und vielen anderen die Bühne zu teilen. Als Sidemann spielt er mit Wanja Slavin's Lotus Eaters, Pablo Held’s Glow, Oli Steidle & The Killing Popes, Home Stretch, im European Movement Jazz Orchester u.v.a.
Philipp Gropper spielte über 50 Alben ein und ist Preisträger verschiedener Wettbewerbe.
Seit 2009 ist er Mitglied im Jazzkollektiv Berlin.
Mehr infos: http://philippgropper.com/#/home
Robert Landfermann gilt als einer der besten und innovativsten europäischen Jazz-Bassisten seiner Generation. Der WDR-, SWR Jazzpreisträger und Gewinner des „Deutschen Jazzpreises“, sowie des „Neuen Deutschen Jazzpreises“ spielte in verschiedensten Formationen rund um die Welt unter anderem mit Weltstars wie John Scofield, Lee Konitz, Yo-Yo Ma, Charlie Mariano, Joachim Kühn, Django Bates, Tomasz Stanko und Barre Philips. In der europäischen Szene ist er bekannt als herausragender Improvisator, sowohl im traditionellen Jazzumfeld, als auch in der experimentellen Avantgardeszene. Er ist Leiter mehrerer eigener Ensembles und Mitinitiator des Kölner Künstlerkollektivs KLAENG, das jedes Jahr Jazzfestivals und Workshops organisiert und 2014 das Label Klang-records ins Leben gerufen hat. Ausgebildet wurde Robert Landfermann an der Ludwig-van-Beethoven-Musikschule Bonn, wo er hochqualifizierten Unterricht von Gunnar Plümer erhielt. Sein Studium an der Musikhochschule Köln schloss er bei Professor Dieter Manderscheid mit Bestnote und dem Aufbaustudium „Konzertexamen“ ab. Er spielte im Landesjugendjazzorchester NRW, im Bundesjazzorchester und im European Youth Jazzorchestra im Jahre 2009. Landfermann unterrichtete von 2011-2019 an der Folkwang-Universität der Künste Essen. Seit Oktober 2019 ist er Professor an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim. Workshops und Masterclasses außerhalb von Deutschland hielt er u.a. an der New York University, London Guild Hall School, sowie weiteren Universitäten in Birmingham, Oslo, Helsinki, Graz, Maastricht, Arnheim, Almeria, Bogota, Sydney, Melbourne, Kirgistan, Kasachstan, Togo, Benin, Cote d'Ivoire and Ghana. Seine Arbeit ist durch Veröffentlichungen auf über 100 Tonträgern bei renommierten Jazzlabels und zahlreichen Radiomitschnitten dokumentiert.
https://robertlandfermann.com/home.html
Oliver Steidle begann mit 7 Klavier, mit 10 Schlagzeug zu spielen. Er studierte von 1995 bis 1999 Musik am Nürnberger Meistersinger-Konservatorium, belegte die Hauptfächer Schlagzeug und Klavier, sowie Komposition und lebt seit 2000 in Berlin. Er ist Gründer und Namensgeber der Freejazz Combo „SoKo Steidle“ (4 CDs bisher), spielt seit 2002 in der Band „Der Rote Bereich“ und ist darüber hinaus in unzähligen Formationen als Komponist, Ideengeber und Sideman tätig „Defibrilator feat. Peter Brötzmann“, „Klima Kalima“, „Rowk Music“, „Tama Trio“ mit Aki Takase, Philipp Gropper’s „Philm“, „ddAa“, ILOG (Duo mit Ignaz Schick), Off the Record (mit Ronny Graupe) Ausserdem ist er Leader/Komponist für seine Bands „Oliwood“ und Oli Steidle & the Killing Popes. Musikalisch bewegt er sich zwischen den Sparten Improvisation, Jazz und Neue Musik. Er war beteiligt an Projekten mit Michael Wertmüller und dem Ensemble Courage beim Maerz Musik Festival 2011, sowie an Konzerten mit Tomasz Stanko, Peter Brötzmann, Tristan Honsinger, Louis Sclavis, Simon Nabatov, Nils Wogram, Alexander von Schlippenbach, Ernst Rejisiger, Aki Takase, Axl Dörner, Trevor Dunn, Peter Evans, Josh Roseman, Tobi Delius, Frank Gratkowski, Rudi Mahall, Greg Cohen, Frank Möbus, Andrea Parkins, u.v.a. Er ist auf über 70 CD-Einspielungen zu hören. 2019 wurde er für das Sommer Semester als Gast Professor an das JIB (Jazzinstitut Berlin) berufen. Konzerte brachten ihn rund um den Globus, darunter Festivalauftritte bei Jazzfestival Hong Kong, Jazz Jamboree Warsaw, Molde Festival, Jazzfestival Saalfelden, Festival Montreaux, Den Haag Jazzfestival, Bell Atlantic Festival New York, Maerz Musik Festival Berlin, Jim Festival Shenzen-Peking-Shanghai, Moers Musikfestival u.v.a. Er reiste im Auftrag der deutschen Botschaft zu einem musikalischen Projekt in den Yemen, war mit dem Göthe Institut in Indien, Pakistan, Bangladesch, Sri Lanka, Russland, Ukraine, Nordamerika, Äthiopien, Argentinien
Preise:
- IHK Bandwettbewerb 1995
- Jugend Jazzt 1996
- Preis der deutschen Schallplattenkritik 2004 für „Der Rote Bereich – Live in
Montreaux“
- Neuer deutscher Jazzpreis 2006 mit „Der Rote Bereich“
- Neuer deutscher Jazzpreis 2008 mit „Klima Kalima“
- Solistenpreis bei Neuer Deutscher Jazzpreis 2008
- Künstlerstipendium Berliner Senat 2015
- Künstlerstipendium der Arvore Stiftung 2018
- Deutscher Jazzpreis mit PHILM - Band des Jahres 2021
Mehr Infos: http://oliversteidle.com
Beginn: 20:30 Uhr (Einlass ab 20:00 Uhr)
Artist Support Fee: 15€/12€ erm.
Location:
Zig Zag Jazz Club
Hauptstr. 89, 12159 Berlin