Christian Weidner - as
Ronny Graupe - g.
Phil Donkin - b.
Oli Steidle - dr.
Bei diesem Projekt haben sich vier, international anerkannte Solisten zusammen getan, um ihre Freude am Great American Songbook, besser bekannt als Realbook, zu zelebrieren. Für alle Jazzer sind die sogenannten Standards eine Schule, um sich im gemeinsamen Musizieren zu üben. Die meisten Jazz-Musiker machen mit diesen Stücken ihre ersten Schritte in der improvisierten Musik. Es gibt X-Möglichkeiten diese Stücke zu arrangieren oder damit zu improvisieren, was seit jeher eine Tradition in der Musikwelt ist. Das schöne an diesen Improvisier-Vorlagen ist, dass man immer wieder darauf zurück kommen kann, um die Freiheiten beim Spielen damit, neu aus zu loten.
Genau das machen die vier Protagonisten bei diesem Projekt. Alle vier haben in den letzten 10 bis 15 Jahren, verschiedene Erfahrungen in der improvisierten Musik gemacht. Heute kommen sie nun zusammen um all ihre Erfahrungen in das Spielen mit den Standards einzubringen und die Grenzen neu zu bestimmen. Bei dem Ideenreichtum, der hier aufeinander trift, darf man sich auf ein rhythmisches, melodisches und virtuoses Feuerwerk freuen.
Christian Weidner ist ein deutscher Saxofonist und Komponist, der mit international renommierten Musikern und Bands zusammenarbeitet. Musik seiner eigenen Projekte wird seit 2004 beim Münchner Label Pirouet veröffentlicht. Als Musiker und als Lehrer verfolgt er einen integrativen Ansatz. Vertiefung in Tradition ebenso wie in die Forschung an neuen Wegen und die Hingabe an den persönlichen authentischen Ausdruck sind zentrale Inhalte seiner Arbeit.
Weidner bekam mehrfach Studioförderpreise und ein Kompositionsstipendium des Berliner Senats. Er leitete Workshops an den Hochschulen Dresden, Hannover und Danzig sowie im Rahmen von Tourneen für das Goethe Institut an diversen Orten in Südostasien, Afrika und Osteuropa. Als externer Experte war er 2014 und 2015 Juror an der Hochschule in Bern für die Bachelorprüfungen engagiert.
Zudem ist er Co-Kurator der Konzertreihe „Serious Series“ in Berlin.
Im Herbst 2015 wurde Christian Weidner zum Saxofonprofessor an die Musikhochschule Stuttgart berufen.
Ronny Graupe, der 1996 bei Jugend jazzt als erster Preisträger ausgezeichnet wurde und 1997 beim Jazznachwuchsfestival Leipzig auftrat, nahm 1998 sein Studium an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig auf, das er 2002 bis 2003 in Kopenhagen am Rytmisk Musikkonservatorium fortsetzte. Parallel dazu spielte er von 1998 bis 2001 im Bujazzo. Seit 2002 bildet er mit Christian Lillinger und Philipp Gropper das Trio Hyperactive Kid, das bisher (2010) vier Alben vorlegte. Weiter arbeitet der in Berlin lebende Musiker mit Oliver Schwerdt, Kalle Kalima, Carsten Daerr, Tyshawn Sorey, Frank Möbus, John Schröder, Benjamin Weidekamp und Rolf Kühn, aber auch in Formationen mit Ulrich Kempendorff, Wanja Slavin, Henning Sieverts und Johannes Lauer. Konzerte spielte er in Mitteleuropa, Spanien, Frankreich, Italien, England und Venezuela.
Seit 2012 ist er Dozent für Jazz Guitar an der Universität der Künste in Bern/Schweiz.
Phil Donkin
Im Jahr 2010 zog Donkin nach New York City, wo er für drei Jahre lebte und mit Musikern wie Ben Monder, Kevin Hays, Adam Rogers, Mark Turner, Seamus Blake, Steve Cardenas, Bruce Barth, Edward Simon und vielen anderen zusammenarbeite.
Zudem wirkte er u.a. in Dhafer Youssefs Bird's Requiem und in Nils Wograms Root 70 mit. Darüber hinaus spielt er in verschiedenen Formationen mit dem Pianisten Rainer Böhm zusammen ebenso wie mit dem Saxophonisten Ben Kraef. Ferner ist Donkin Mitglied in Marius Nesets 'Birds' Quartett, im Quartett von Diego Piñera sowie dem Tentett von Max von Mosch. 2014 spielte er mit Nils Wogram und im eigenen Trio mit Hayden Chisholm und Jochen Rückert.
Oli Steidle - Wohl bei keinem Instrument hat sich in den vergangenen Jahren so viel getan wie beim Schlagzeug. Jazzdrummer sind der reinen Begleiterrolle entwachsen, sie sind heute gleichberechtigte musikalische Partner, oft Bandleader und Komponisten. Einer, der diese Entwicklung in Deutschland mitprägt, ist Oliver Steidle: „Ein Drummer, der mit Feingefühl und Ökonomie alle Fäden in der Hand hält“, „ein As, was dynamisch-rhythmische Flexibilität angeht“, „ein Schlagzeuger, der sich vom Rhythmusknecht zum vollständig emanzipierten, ,uniquen‘ Musiker entwickelt hat“ schreiben deutsche Kritiker über ihn. Und auch die internationale Presse ist sich einig, dass Oliver Steidle „einer der innovativsten jungen Jazzer ist“, der „als kongenialer Schlagwerker für eine Vielzahl anerkannter Musiker einen bewundernswert eigenständigen Stil entwickelt, der trommelt, haucht und sein Instrument so grandios bedient, als wäre es das Einfachste der Welt“.
Bei der Vielzahl seiner Aktivitäten verwundert es nicht, dass Steidle nahezu ununterbrochen unterwegs und ein regelrechter Festival-Weltmeister ist. Seit langem ist er pro Jahr bei mindestens einem Dutzend Festivals in aller Welt zu Gast, mit noch steigender Tendenz. Unzählige Tourneen, unter anderem vom Deutschen Musikrat oder dem Goethe-Institut initiiert und gefördert, führten ihn bereits durch ganz Europa und die USA, aber auch nach China, Indien und in den Yemen. Die globalisierte Welt kann sich mehr und mehr ein Bild von der nicht minder globalisierten Musik des Oliver Steidle machen, mit der er sich gerade erst im Aufbruch sieht.
Oliver Hochkeppel
Beginn 21:15 Uhr( Einlass 20:00 Uhr)